Die ehemalige Profi-Fußballerin Tugba Tekkal ist Preisträgerin des „Goldenen Bandes 2019“. Die frühere Bundesliga-Spielerin beim 1.FC Köln erhielt die älteste Auszeichnung im deutschen Sport für das Fußball-Integrationsprojekt „Scoring Girls“ für Mädchen zwischen acht und 18 Jahren. Dies ist ein Projekt, welches Mädchen und jungen Frauen mit Migrationshintergrund, aus geflüchteten oder sozial schwach gestellten Familien über das gemeinsam erlebte Fußballspielen Gemeinschaftsgefühl, Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl vermittelt.
In ihrer Laudatio vor ca. 80 Besuchern aus der Sport- und Medienwelt sagte die TV-Journalistin Anne Will, die selbst schon mit den „Scoring Girls“ Fußball gespielt hat: „Es hat niemand mehr den Preis verdient als Tugba. Es braucht Menschen wie Tugba Tekkal, die mit ihrem Engagement aufstehen gegen zunehmende Bedrohungen unserer offene freiheitliche Gesellschaft: Frauenverachtung, Sexismus, Rassismus, Antisemitismus. Dem stellt Tugba Tekkal mit den ‚Scoring Girls‘ ein absolut mitreißendes Gegenbild entgegen“, so Anne Will. „Selbstlos, positiv, voller liebevollem Zutrauen, dass die von ihr trainierten Mädchen und jungen Frauen über sich selbst hinauswachsen werden und die Mitmenschlichkeit schließlich gewinnt.“
Zusammen mit ihrer Schwester Düzen gründete die kurdisch-jesidische Tugba Tekkal nach ihrer Karriere „Háwar.help“ – einen gemeinnützigen Verein, der sich für die Rechte jesidischer Frauen einsetzt und der staatlich gefördert wird. Sie selbst sagt, die Fußballschuhe seien für sie ihr Tor zur Freiheit: „Diese Chancen und Freiheiten, die ich mir teilweise hart erkämpfen musste, die aber in unserer Gesellschaft auch möglich waren, möchte ich nun weitergeben.“
Der Vorsitzende der Jury und des Sportjournalisten-Verbandes, Hanns Ostermann, meinte: „Frau Tekkal erfüllt in wunderbarer Weise die Voraussetzungen für das Goldene Band. Sie unterstützt Mädchen, die es immer noch schwerer haben als Jungs. Und sie kümmert sich um ein Klientel, um Zugewanderte, das in die Gesellschaft integriert werden möchte und sollte.“